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Borkum 2012 – Laudatio

Lieber Johannes,

in den Laudationes der vergangenen Jahre habe ich bereits merhfach und ausführlich Deine unbestreitbaren Verdienste um die Bläser-Freizeiten gewürdigt, wie z. B.:

  • Deine umfassenden, zeitraubenden Vorbereitungen,
  • die Beschaffung aller Materialien wie Hefte und Kopien,
  • die methodische Vermittlung Deiner didaktischen Zielvorstellungen,
  • Deine nachhaltigen entlastenden Vorübungen schwieriger Stellen,
  • und nicht zuletzt Deine Einblasübungen, bis zur höchsten bilabialen Erregungsphase,
  • sowie Deine unbestrittene sozial-integrabile Kompetenz.

Wie immer auf Borkum, kam auch dieses Jahr der Geist des Limericks über mich, wovon ich einige bereinigte Kostproben zum Besten geben möchte.

Die meisten von Euch kennen schon diesen 5-zeiligen Schabernack mit dem Reimschema aabba. Zur propädeutischen Vorentlastung können wir ja mal einen gemeinsam basteln.

Wir brauchen zunächst Reimwörter, z. B.: was passt zu
blühen – glühen, versprühen, …
oder: Marsch – harsch, barsch, Arsch, …

Also, los geht's:

Bei Johannes müssen die Phrasen stets glühen,
Nur so kann Binnendynamik (erblühen),
Falls nicht, dann reagiert er auch barsch,
Und sagt: so ist die Melodie (im Arsch).
Verbal hört man selten solch Tadel versprühen.

Reimwörter alleine genügen natürlich nicht, man braucht auch

  • eine Idee,
  • eine lustige Begebenheit,
  • eine Verhaltens-Auffälligkeit,
  • eine Marotte etc.

(Keiner weiß vorher, wen es trifft!), sonst führen die Reimwörter mitunter ein ungewolltes oder gar gefährliches Eigenleben.

Doch nun einige bereinigte, meist situationsadäquate Stuhl/Stilproben.

Limericks 1–19

Als kleines persönliches Dankeschön haben wir Dir ein Vogel-Bestimmungs-Buch ausgesucht.

Birgit freut sich natürlich nach wie vor auf Deine Anrufe.

Zum Abschluss noch ein kleines Spätwerk aus dem Nachhilfe-Unterricht in Latein:

Da suchen wir oft praktische Anwendungen in der Alltagssprache, z. B.
image – imago, location – locus, da capo – caput, al fine – finis
oder auch Floskeln wie a propos, summa summarum oder a priori, von vorneherein (thesenhafte Behauptung), z. B.:

Alle Dirigenten sind a priori
kritik- und beratungsresistent,
außer natülich LPWs.

Also hier noch ein kleiner Scherz aus dem Latein-Unterricht:

Ich erkläre dem Schüler in Latein:
„A priori“ heißt von vornherein.
Aha, ruft Fritz, jetzt kann ich's finden,
Dann heißt „a propos“ vielleicht von hinten.
So schön kann's bei mir in der Stunde sein.

Nachdem ich also Eure einfühlsam-nachsichtige Schwarm-Intelligenz als friedhofsblonder Endsiebziger genug strapaziert habe, bin ich „a propos“ am Ende oder hinten angelangt.

Ich bedanke mich für Eure wohlwollende Aufmerksamkeit!

Klaus Petri